Marke und Handel nach Corona - ein Szenario

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Der Shutdown und die sonstigen Abwehrmaßnahmen gegen das Corona-Virus COVID19 haben Handel, Wirtschaft und Bevölkerung hart getroffen.  Geschäfte schließen, viele wohl für immer, Marken können keinen Umsatz generieren, Menschen darben im Homeoffice.

Anfang Mai 2020, nach 5 Wochen Shutdown für alle nicht systemrelevanten Geschäfte, Gastronomie, Hotels, Friseure, Reisebüros, etc. beklagten wir in Deutschland  rund 6.600 Todesopfer MIT Corona, ob diese alle AN Corona gestorben sind, ist nicht sicher. Wenn man sich vor Augen führt, dass die ganz normale Grippe vor 2 Jahren hierzulande 25.100 Todesopfer  forderte, erscheinen einem die jetzt getroffenen Maßnahmen, die es vor 2 Jahren so nicht einmal ansatzweise gab, in hohem Maße riskant für die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Nation insgesamt.

Niemand weiß derzeit sicher, wann diese Krise überwunden sein wird, brauchen wir noch Wochen oder gar Monate? Der Chef-Virologe der Charité hält sogar 278.000 Tote in Deutschland für denkbar und die Politik redet schon von der 2. Welle. Sicher ist, je länger der Shutdown letztendlich dauert, desto mehr „Opfer“ wird er auch auf der wirtschaftlichen Seite fordern. Sicher ist aber auch, das jede Krise einmal zuende geht. Und was erwartet uns, den Handel und die Markenartikelindustrie dann?

 

In der Krise muss der Mensch viele seiner Bedürfnisse herunterfahren, nahezu ausschalten. Bedürfnisse wie emotionale Kontakte, Ambiente in Cafés, Eisdielen, Biergärten, Parks und vor allem Shopping-Erlebnisse.

Jede Krise, jeder Krieg fordert Opfer, aber der Mensch hat sie bisher alle überstanden und ist gestärkt und weiterentwickelt daraus hervorgegangen. Das Ende jeder Krise wurde ausgiebig und mit voller, mit neuer Lebensfreude gefeiert. Und in allen vorgenannten Bedürfnissen hat der Mensch sich nie grundsätzlich geändert. Er ist moderner geworden, digitaler, schneller, vielschichtiger, offener, autarker und vielleicht egoistischer. Aber die ganz wesentlichen Antriebsfedern seines  Lebens, seines Daseins, werden auch dann noch dieselben sein wie immer:

Leben, Liebe und Emotion.

 

Manche Marke hatte in den zurückliegenden Jahrzehnten mehr und mehr eine so wichtige emotionale Ansprache ihrer Käufer vernachlässigt, bedingt durch einen stetig wachsenden Onlinehandel, einen dadurch ausgelösten Abbau von Manpower in Außendienst und Vertrieb und allen Mahnern zum Trotz.   Der Handel, besonders der lokale Einzelhandel, aber auch die großen Kaufhäuser, hatte sich auf diesem Gebiet auch nicht wirklich weiterentwickelt, so dass  viele seiner Repräsentanten ihre Kunden an den Onlinehandel verloren und aufgeben mussten. Die Folgen für die Innenstädte sind unübersehbar: sie veröden nach und nach.

Die Krise wird wohl eine - vielleicht lange überfällige - Bereinigung des Marktes mit sich bringen. Aber es war schon immer so, jede Krise birgt auch eine neue Chance. Es wird nach wie vor Marken geben und es wird auch weiterhin einen Handel geben. Einige Vertreter der alten Garde, aber wohl auch einige ganz neue Denkmodelle und Varianten, die sich entwickeln werden. Wertvolle Pioniere einer neuen Ära. Ich bin überzeugt, dass die Menschen, nachdem sie diese Krise überstanden haben, vielleicht mit ein paar  Schrammen, aber insgesamt glücklich, endlich nach einer langen Zeit der Entbehrungen wieder „genießen“ wollen.

Und dazu gehören neben den vermissten Gastronomiebesuchen auch und ganz besonders endlich wieder ausgedehnte Shoppingbummel. Und dazu gehören nun mal Geschäfte, das geht nun mal nicht im Onlinehandel.

 

Diese vielleicht neue Generation von Händlern muss auch über ganz neue Konzepte nachdenken, denn die alten haben ja erwiesenermaßen so nicht mehr funktioniert. Und ihre Geschäfte müssen veränderte, ganz neue Anreize schaffen, gemeinsam mit den Städten und den dazu gehörigen Fußgängerzonen. Der Kunde will umworben,muss gelockt werden und er muss dort auf ein attraktives, überraschendes Erlebnis stoßen können. Auf ganz individuelle Lösungen, die er für sich sucht und die er im Internet so nicht finden kann. Und das zu Zeiten, die es ihm neben seinem Job erlauben,einen aufregenden, ergebnisreichen Shopping-Trip zu genießen.

Aber auch die Marke hat eine neue Chance und wie ich finde, sogar eine Verpflichtung ihren Käufern gegenüber, sich nach dieser Krise „neu“ aufzustellen und zu präsentieren. Gemeinsam mit den neu entstehenden Geschäften kann sie das Kaufen wieder zum Erlebnis werden lassen. Sie sollte ihren Käufern wieder ihre Herkunft und ihren zu bezahlenden Mehrwert ganz deutlich demonstrieren, nicht nur aber auch durch eine attraktive, gewinnende  Performance am POS.

In den erfolgreichen früheren Jahren waren Markenpräsentationen in den Geschäften wahre Augenweiden, die den Shopper umschmeichelten und zum Kauf „verführten“. Davon ist nicht viel geblieben.

Beide, Handel und Marke brauchen für den Erfolg nach der Corona-Krise vor allem eines ganz dringend:

EMOTIONALE KÄUFERANSPRACHE!

Genau das ist es, was der Käufer in der Nachkrisenzeit unbedingt (erleben) möchte und sucht. Ganz besonders am POS. Er wird es honorieren!

 

eisenberg - die trademarketing-agentur     www.eisenberg-trademarketing.de     www.marken-am-pos.de

 

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